25 Jahre SKN St. Pölten
-25 Jahre SKN-
Zu diesem Anlass richtete der Verein bekanntermaßen ein Jubiläumsspiel gegen Besiktas Istanbul aus. Dass dieses für SKN-Fans zwar ein Highlight ist, fantechnisch jedoch nach hinten losgeht, war von Vornherein allen klar.
Ein würdiger Rahmen kann gegen solch einen Gegner nicht entstehen, jedoch die Vereinskassa aufgebessert werden, was wichtiger denn je ist. Zugegeben-
stimmungstechnisch war das von den Türken erwartet heißblütig, aber auch verständlich bei ca. 4000 Anhängern. Der Bruchteil SKN-Sympathisanten geht da natürlich unter und trägt nicht zu einer
feierlichen Stimmung bei. Gut angenommen wurde aber das Programm rund um das Stadion, bei welchem die Wolfbrigade den ganzen Nachmittag eine Malwerkstatt anbot, während die Youth Boyz mit einem
Hindernisparcours die Kinder unterhielt.
Die ehrwürdigere Veranstaltung fand dann am Freitag statt, denn die noch lebenden Gründungsmitglieder des SKN luden zum Stammtisch in der Innenstadt und erzählten
bekannte und unbekannte Geschichten rund um die Gründung im Jahr 2000. Dieser Abend hätte sich einen größeren Rahmen verdient. Auch ehemalige VSE- Funktionäre erzählten über den Konkurs und die
Jahre danach. Wir fassen für euch die wichtigsten Erzählungen zusammen…
Die zu bezahlenden Schulden der VSE waren für die SKN- Gründer schlichtweg zu hoch, also blieb nur ein neuer Verein. Man diskutierte viele Szenarien, wollte nicht
in der 2. Klasse beginnen, um nicht als noch größere Bedrohung der kleinen umliegenden Vereine dazustehen und kam immer wieder zum gleichen Schluss: kein Geld, kein einziger Spieler unter
Vertrag- was wollen wir überhaupt planen? Dann trat das BNZ St- Pölten an den neu gegründeten SKN heran und bot an, dieser könne in der 2. Landesliga starten, wenn eine Kooperation abgeschlossen
werde. Nach reiflicher Überlegung wurde das Angebot angenommen. Durch die Eigenbauspielerregelung mussten außerdem Leute aufgetrieben werden, die davor bei der VSE kickten, was auch gelang. Somit
kann der SKN als Nachfolgeverein bezeichnet werden. Auch die Namensgebung war damals kalkuliert. Den Zusatz „Niederösterreich“ wollte man im Namen führen, da man sich dadurch eine breitere
Aufmerksamkeit erhoffte und den Klub groß aufbauen wollte. Wie von Gegnern häufig behauptet, der SKN sei als Landesklub von der Politik gegründet worden, kann historisch widerlegt werden. Die
engen Verbindungen in die Landespolitik wurden erst später geknüpft und intensiviert. Vor allem mit der Planung und dem Bau des Stadions begann dieser Teil der Vereinshistorie. Nach der
Eintragung im Vereinsregister musste innerhalb von 9 Tagen der Kader für die neuen Wölfe zusammengestellt werden. Mit Hannes Weber, auch ehemals VSE, unterschrieb der erste Spieler beim SKN und
schaffte es innerhalb dieser 9 Tage durch Eigenkontakte eine Mannschaft zusammenzutrommeln. Weber kannte viele noch aus seiner VSE-Zeit oder fragte bei befreundeten Spielern an. Einzig Zoran
Ljubicic wurde nicht durch Weber geholt. Es folgte die Renovierung des Voithplatzes um 700.000 Schilling, was genau 700.000 zu viel für die Vereinskassa war, doch mit der Firma Traisenbau konnte
als Gegenleistung ein Sponsorenvertrag abgeschlossen werden. Nach der Sommervorbereitung wurde Karl Daxbacher kurzfristig als Trainer engagiert und startete nur einen Tag nach seiner Vorstellung
im 1. Meisterschaftsspiel der SKN-Geschichte in Wilhelmsburg. Dieses ging verloren, doch es folgte ein rasanter Anstieg. Der SKN war folglich schwer zu bremsen.
Es meldeten sich Vereinsvertreter
der damals höher spielenden Klubs aus Würmla und Untersiebenbrunn, welche anboten, die Lizenz mit dem SKN zu tauschen- natürlich gegen eine hohe Millionensumme. Dies wollte und vor allem konnte
man in St. Pölten nicht annehmen.
Und so verging der Abend mit alten Geschichten genauso schnell wie die letzten Jahre. Man blieb noch bis zur Sperrstunde und jeder wusste einen Schwank zu erzählen,
wie etwa ein großes Event und Legendenspiel mit Kempes, der sich kurz davor dann aber weigerte zu spielen. Ein ausverkaufter Voithplatz wartete bereits und nach langem Hin und Her konnte man ihn
doch überreden anzutreten.
Als Wolfbrigade 04 gehören auch wir zu einem großen Teil dieser Geschichte an und wurden im Kreis der Erzählenden wertschätzend behandelt und
gewürdigt.
Wir schließen diesen Bericht mit einem Dank an jene unerschrockenen, unverbesserlichen Männer, die im Jahr 2000 einen Scherbenhaufen mit neuem Leben erweckten, die
sich für keine Arbeit zu schade waren, private und finanzielle Risiken auf sich genommen haben und die auch heute noch mit Leib und Seele ihren Verein leben.
Sepp Hintermeier (Obmann)
Christian Walter
Heinz Harauer (bereits verstorben)
Gerhard Reichard (bereits verstorben - damals Sportlicher Leiter)
Willy Vojta
Raphael Landthaler
1. Trainer: Karl Daxbacher 1. Spieler: Hannes Weber