-Auswärtssieg in Hütteldorf-

Die Fahrten in den Westen Wiens kommen grundsätzlich ganz gut bei uns an. Kurze Anreise, modernes Stadion, traditionsreicher Gegner. Trotz der sportlichen Durststrecke unserer Wölfe war also auch diesmal unser Bus gut gefüllt. Erwartungen hatte man kaum, denn die Rollen waren so klar verteilt, wie selten. Rapid im Aufwind, wir eher nicht. Als wir schon mit ein bisschen Zeitdruck in Hütteldorf einrollten, wurde unser Bus aber zunächst gestoppt. Zuerst dachte man an eine querende Straßenbahn oder rote Ampel, aber wie sich schließlich herausstellte, war es die Polizei, die unseren Bus daran hinderte zum Stadion abzubiegen. Es wurde unserem Chauffeur untersagt den Gästeparkplatz anzusteuern, da die Exekutive der Meinung war, wir wären keine Gästefans und würden versuchen uns von dort aus auf andere Tribünen zu schmuggeln. Nach kurzer Diskussion fanden wir dann doch Einlass. Der freundliche Herr, der keineswegs überheblich wirkte und seine Position nicht ausnutzen wollte (Achtung Ironie), gab dann durch die geöffnete Bustür noch höflich zu verstehen, dass die Exekutive, wenn irgendjemand von uns außerhalb des Gästebereichs auftaucht, „euren ganzen Bus einsackelt und sofort wieder retour schickt, bevor noch angepfiffen ist.“ Okay, nette Begrüßung, und etwaige Familien, die Karten für einen anderen Sektor hatten, mussten sich nun was einfallen lassen. Zugegeben, der Familienanteil im Bus hielt sich in Grenzen, trotzdem geht es da ums Prinzip. Grundsätzlich fühlte man sich beim Erreichen des Stadions, wie in einem Zuchthaus. Da fragt man sich schon, ob so viel Polizeipräsenz wirklich noch deeskalierend wirkt. Aber nun genug über diese Nebengeräusche, kratzt heute auch keinen mehr.
Fußball wurde ja auch noch gespielt, und wie! Kämpferisch, läuferisch und emotional top-und das trotz Zweifachbelastung, während Rapid unter der Woche frei hatte. Dass wir gut in Spiele starten, kam ja häufig vor diese Saison, aber gestern konnte man die Leistung endlich mal über 94 Minuten abrufen. Da hat wirklich jeder alles reingehauen und somit auch die 3 Punkte verdient. Was war das für ein brutaler Torjubel, wie viel Frust ist da abgefallen? Auf den Rängen und am Rasen Ekstase pur! Deshalb muss man diesen Sport einfach lieben und endlich hat uns auch die Mannschaft ein Jubiläums-Geschenk bereitet.
Die anschließende Heimfahrt war dann ungewohnt ausgelassen und heiter, während der Partybus durch die neblige Nacht seinem Ziel entgegenbrauste. Mit 3 Punkten mehr und überaus stolzen AnhängerInnen im Gepäck.

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FORZA WB04